Lange Zeit nichts mehr zu meinem Wirtschaftsrecht-LLM an der Euro-FH geschrieben, und das hatte einen einfachen Grund: Es gab noch keine runde Geschichte zu erzählen. Und auch jetzt bin ich noch nicht so erkenntnisangereichert wie gerne gewünscht, habe aber immerhin die erste Klausur zurückerhalten.
Mein ursprünglicher Plan, durch die ersten drei Module durchzurasen wie Sonic der Igel (siehe vorherigen Post), ist nicht ganz aufgegangen. Das hatte ein paar Gründe…
Gesellschaftsrecht: Gar nicht so wenig und gar nicht so aktuell
Zum einen ist mir beim Durcharbeiten des Gesellschaftsrechts-Moduls aufgefallen, dass das Material doch eine tiefere Beschäftigung erfordert und ich von einer Doppel-Klausur Abstand nehmen sollte. (Randbemerkung: Für mein Handgelenk wäre das ohnehin keine gute Idee gewesen. Keine Ahnung, wie ich vier Stunden im Abitur durchschreiben konnte.)
Und zusätzlich wurde dabei ebenfalls evident, dass die Änderungen des „Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG)“ (Übersichtsartikel) noch nicht ins Material eingeflossen sind. Das führt teilweise „nur“ zu falschen Verweisen, aber eben auch zu einigen tatsächlichen „Das stimmt so nicht mehr“-Momenten. Mein Verweis wurde vom Studiendekan angenommen – das Heft werde überarbeitet und soll in der Jahresmittel aktualisiert erscheinen, bis dahin gelte für Prüfungszwecke die alte Version.
Hmnaja. Heißt das, dass ich mir ein altes HGB (die Euro-FH hat eine 2024er-Version verschickt) und ein neues mit in die Klausur nehmen muss? Für meine erste Einsendeaufgabe habe ich jeweils Fassungen mit alter und neuer Rechtssprechung abgegeben, der sonst sehr flugs bewertetende Professor/Tutor hat sich ein paar Wochen lang noch nicht gemeldet. (Update 16. Mai: Einen Tag nach diesem Beitrag bekam ich eine Benotung meiner Einsendeaufgabe – die fiel zwar mit 1,5 per se prima aus, hat aber das zentrale 23-oder-24-Gesetzeslage-Problem nicht beantwortet.)
Das geht besser. Mir scheint die Euro-FH fast ein wenig überrumpelt – und ja, die Gesetzesänderungen wurden erst spruchfähig, als in den Supermärkten schon Adventskalender verkauft wurden, aber zumindest ein Hinweis-Einleger wäre doch sicherlich möglich gewesen?
Derzeit habe ich noch eine Klausur in drei Wochen eingeplant, weil ich auch nicht nochmal schieben möchte. Eine Idealsituation sieht jedoch anders aus.
Methodik-Modul: Vorsichtig vorgehen
Mit dem Einführungsmodul „Methodik und Vertragsrecht“ bin ich zwar inhaltlich durch und muss nur noch eine Einsendeaufgabe und kann dann schon die Hausarbeit verschicken, allerdings war die (fürs Zeugnis folgenlose) Bewertung meiner ersten Einsendeaufgabe etwas schwächer als erwartet, so dass ich erst einmal auf die Arbeitsrecht-Klausur warten wollte, Hybris und so. Außerdem gibt es formal noch einen Zoom-Workshop, der früheste Termin war im Juni verfügbar.
Arbeitsrecht: Ein voller Erfolg
Immerhin: Meine erste Klausur – Arbeitsrecht -, die ich keine zwei Wochen nach Studienbeginn geschrieben hatte, kam jetzt bewertet zurück – und mit 98 von 100 Punkten und einer 1,1 kann ich glaube ich ganz zufrieden sein. Da Arbeitsrecht ja auch der Grund ist, warum ich den Master eigentlich begonnen, gönne ich mir an dieser Stelle ein Schulterklopfen.
Ausblick
Was ich jetzt tun werde? In Methodik und Gesellschaftsrecht noch ein paar Einsendeaufgaben hinterherschicken und dann auf Basis der Bewertungen entscheiden, ob ich planmäßig im Mai/Juni Hausarbeit und Klausur hierfür durchführe. Die Alternative – ein drittes Modul (Insolvenzrecht? Bilanz- und Steuerrecht?) parallel offen haben – ist weder logistisch auf dem Nachttisch noch geordnet im Gehirn wirklich attraktiv.
Achso, und zwischendrin hat die Euro-FH ihren digitalen Campus aktualisiert. Sieht jetzt etwas moderner aus und funktioniert auch auf mobilen Endgeräten besser. Im Vorfeld meiner Klausurvorbereitung wollte ich einmal die Flashcard-App ausprobieren, vorgefertigte Kärtchen gibt es aber für keines meiner Module.