Genau ein Jahr ist die erste Post-Merkel-Bundestagswahl nun her – Zeit, um zu schauen, wie sich die beteiligten Parteien in den Umfragen schlagen und wie das im historischen Vergleich mit anderen neu geformten Regierungen aussieht. Ein Blick auf die auf die aktuellen und historischen gemittelten Umfragewerte ist dank wahlrecht.de wie immer einfach und daher kommen wir direkt zur grafischen und tabellarischen Auswertung (Originaldaten wie immer auf meinem OneDrive):

Was auffällt:

• Die Zustimmung jeder einzelnen Regierung seit 1998 hatte nach einem Jahr abgenommen, ohne Ausnahme. Allein 2013 fällt der Zustimmungsabfall niedrig genug aus, dass mit viel Mühe eine „Im Messfehlerbereich von Umfragen“-Anmerkung platziert werden könnte.
• Historisch trifft das fast immer alle Parteien einer Koalition. Eine Ausnahme sind 2002 die leicht und aktuell die etwas stärker gestiegenen Zustimmungswerte der Grünen.
• Jede Koalition, die bei Regierungsantritt nicht mindestens über 60% der Stimmen verfügte – also alle außer den wirklich großen Koalitionen 2005 und 2013 – verlor in diesem Jahr ihre Mehrheit an die Opposition.

Die Ampel schlägt sich sogar relativ gut im Vergleich: Der mittlere Zustimmungsverlust von 6,7 Prozentpunkten ist der zweitkleinste der vergangenen sieben Regierungsantritte.

Korrektur: Eine Ursprungsfassung des Diagramms hatte einige Werte für 2017/2018 um Prozentpunkte verschoben. Für die Aussagen der Analyse war das ohne Relevanz.

Offenlegung: Ich war von c. 2002 bis 2009 Mitglied der FDP und bin seit 2009 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen.