Das 40%-Protein-Müsli von mymuesli

Nahrungsmittelzufuhr

Paleo. Vegan. 40% Protein. Low Carb. Hoher Balaststoffgehalt. Das Soja extra behandelt, um den Östrogengehalt zu reduzieren: Bei seinem Protein-Müsli lässt mymuesli wirklich keine einzige Feature-Box ohne Häkchen zurück, um all jene anzusprechen, die dem Eiweißgott Protein-Shakes und Thunfisch-basierte Pizza-Teige darbieten. Tatsächlich kommt das Produkt am Ende so auf beeindruckende Nährwertangaben – und auf den selbst für mymuesli stolzen Preis von 14,90 Euro je Dose.

(An dieser Stelle bitte eine Großmutterstimme denken: „Dreissig Mark für’n paar Haferflocken und so Pampe?“)

40%-Protein-Müsli: Dose.

Nein, die Schüssel war nicht dabei.

Wie ich vor sieben Jahren schon einmal kopfgeschüttelt habe, sind Frühstücksflocken und -produkte oftmals absurd überzuckert. Bei klassischen Markenprodukten sind wir oft nur ein paar Moleküle von Smarties-Cerealien entfernt:

Und auch die Kollegen von Seitenbacher (Lecker! Lecker!) und Dr. Oetker schaffen es selten, Müsli-Kreationen mit deutlich unter zehn Prozent Zucker herauszubringen, von Kohlenhydraten insgesamt ganz zu schweigen. Selbst normale Haferflocken kommen zum Beispiel auf 60% Kohlenhydratanteil.

Das Mymuesli-Produkt fand ich daher prima. Frühstücksflocken, die wirklich ohne schlechtes Gewissen genießbar sind, vielleicht sogar ideal nach dem Laufen oder Sport-Treiben? Feinfein. Gerade Menschen, die aktiv Muskeln aufbauen wollen, hetzen ja jedem Eiweißmolekül hinterher, auch wenn der genaue Einfluss umstritten bleibt.

40%-Protein-Müsli in der Schale

So sieht das Müsli vor der Flüssigkeitszugabe aus. Gut erkennbar die kleinen Soja-Plättchen.

(Lieferung wie immer in typischer mymuesli-Dose. Im Deckel-Faltblatt sind auch noch weitere Rezepte auf Basis des Müslis.)

Allein, das letztlich entscheidende Produktmerkmal von Nahrungsmitteln bleibt trommelwirbelbefreit der Geschmack. Und hier lässt das Protein-Müsli ordentlich Punkte:

  • Die „Socas“-Flocken, also kleine Soja-Plättchen, schmecken an und für sich ganz ok, vage nussig und überhaupt nicht wie typischerweise Soja-Bohnen oder gar Tofu. Sie sind knusprig und auch gut aus der Dose herausfisch- und knabberbar. Punkt an die Nahrungsmittelchemie-Abteilung! Aufgrund Herstellungsweise haben sie einen niedrigen Anteil an Phyto-Östrogen, obwohl nicht völlig geklärt ist, ob dessen Vorkommen in Soja wirklich Folgen insbesondere für männliche Konsumenten hat.
  • Gepaart ist das Müsli aber neben Samen, Kernen und Nüssen noch mit Apfel- und Aprikosenstücken. Ich kann völlig nachvollziehen, dass sich die Produktabteilung die schönen Nahrungsmitteltabellen nicht versauen möchte, indem sie emsig getrocknete Bananen, Erdbeeren und Schoki dazugeben, dennoch ist das Resultat einfach zu bitter und wenig rund.

Würde ich das Produkt nochmal bestellen? Sicherlich nicht – allerdings kann ich jedem empfehlen, die Ursprungsidee von mymuesli aufzugreifen und sich ein eigenes Müsli zu mixen, das die „Socas“-Flocken enthält und mehr lebensbejahende Geschmackskomponenten dazu.

40%-Protein-Müsli von mymuesli: Serviervorschlag.

Und jetzt mit Flüssigkeit, in dem Fall von Alpro.

(Ja, es müsste eingangs eigentlich Paläo heißen. Ich kann’s doch auch nicht ändern.)

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