Gotham Knights

Spieltrieb

Im letzten Quartal meiner Zeit bei PC Games kam ein PR-Manager vorbei, um die ersten Szenen des damals noch unangekündigten Arkham Asylum zu zeigen. Am Ende der Präsentation fragte er natürlich, ob es uns gefallen hätte, und… tja. Schwierig einzuschätzen noch so ein paar Minuten. Das hielt einen Kollegen nicht davon ab, spontan „sieht nach einem 80er aus, wenn’s gut läuft“ zu prophezeien (Respekt für’s Selbstbewusstsein!), der PR-Manager entgegnete, dass da noch so viel obendrauf käme. Wichtiges und supergroßartiges Spiel, bitte groß und so.

Zu dieser Zeit waren Superhelden-Spiele aber immer noch eher typische Lizenzumsetzungen. Auch ohne die numerische Wahrsage-Kraft des Kollegen schien uns klar: Sieht zwar besser als die ganze Schnell-noch-ins-Weihnachtsgeschäfts-Ware, aber sicherheitshalber auf höchstens mittlerer Flamme. Selbst große Qualität garantiert kein Publikumsinteresse. Tatsächlich war Warner Brothers aber auf Gold gestoßen – Arkham Asylum wurde richtig gut, richtig beliebt, und letztlich zu einer Serie mit vier mindestens empfehlenswerten Titeln.

Sieben Jahre nach dem letzten Arkham kommt vom Studio des dritten Teils, Arkham Origins, nun ein neuer in Gotham angesiedelter Hoch-die-Fäuste-Titel, Gotham Knights. Ich habe ihn mir für Gamersglobal angesehen und meine Bewertung auch im WoSchCa-Podcast besprochen. Was mir einfiel, als ich den Test abtippte: Im Grunde genommen ist Gotham Knights das, was wir damals eigentlich von den Arkhams erwarteten. Ein kompetentes Spiel, aber keine Offenbarung.

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