Kopftwitch: „Olympische Spiele der Antike“-Manager

SpieltriebWorte, Noten, seltener Gerüche

Hui, das wird kein Spaß in der Packungsdesign- oder SEO-Abteilung, aber da müssen wir jetzt durch, hilft ja alles nichts. Also: Sportmanager sind toll. Menschen hö… mittleren Alters wie der Verfasser haben da Erinnerungen an die Grundschule und den Hot-Seat-Modus von zum Beispiel dem Bundesliga Manager Professional (glaube ich, vielleicht war es auch einer mit einer Jahreszahl, wer weiß das schon so genau; es waren zwischendurch Spielszenen drin und für ein kleines Trinkgeld war der Bautrupp am Stadium immer etwas schneller).

Und Sportmanager überhaupt. Senationell, was die sich da wieder einfallen haben lassen, meine Damen und Herren. Fußball, Handball, Fahradfahren. Warum dann nicht auch das historische Sportereignis schlechthin, die Olympischen Spiele der Antike?

Grundlegender Aufbau

Wir übernehmen also die Rolle der Teamführung und suchen uns einen schönen Namen aus, zum Beispiel Rehakles (das wird jetzt nicht mehr besser mit den Wortspielen) und führen dann einen Stadtstaat wie Sparta oder Phigalia über die Olympiaden von 776 v. Chr. bis 386 n. Chr. Das sind also über 250 Wettbewerbe, zwischen denen wir rundenweise das Team verbessern und unsere Dynastie zur Legende werden lassen können.

Natürlich dabei: ein klassischer Sportmanager-Teil. Im Stadtstaat nach Talenten suchen und die entsprechend verpflichten. Training für die verschiedenen Disziplinen organisieren, wobei die ausgetragenen Sportarten sich historisch gerecht weiterentwickeln. Das hätte organisch Tutorial-Charakter: Erst mit der Einführung des Fünfkampfes nach 68 Jahren eröffnet einen richtigen Taktik-Bildschirm, um Athleten, ihre allgemeinen und Disziplin-spezifischen Werte und das dazu gehörige Verhalten einzustellen1.

Beispiel: Unser Leonidas zum Beispiel ist ein flinker, aber vergleichsweise spargeliger Typ – schicken wir den jetzt jahrelang zum Ringen, um seine Chancen beim Kampf etwas zu verbessern? Oder soll er lieber weiter wie Zeus‘ Blitz ums Stadium düsen und so sein Umgeschnipstwerden beim Ringen ausgleichen?

Rennen über mehrere Runden erfordern ebenfalls grundlegende Überlegungen: Erst langsam, dann schneller? Oder eher konstant? Oder vielleicht ein schmutziger Trick wie bei Ben Hur mit einer kleinen Chance auf Disqualifikation?

Die Pferderennen nach weiteren 28 Jahren bringen weitere Komponenten dazu: das Management der Tiere, ihrer Behausungen und Stammbäume. Und wo wir beim Thema Stammbäume sind…

Dynastien und Stadien ausbauen

In den über tausend Jahren des Spiels bauen wir nicht an unserer Legende als Einzelperson, sondern an er unserer Familie – das Ziel ist, eine legendäre Sport-Dynastie aufzubauen. Eine mögliche Ausgestaltung davon könnte ein komplettes Privatleben-Management wie in Die Gilde oder Crusader Kings inklusive Partnerschafts- und Nachwuchsverwaltung sein, eine abgeschwächte Variante wäre ein überlebenslange Karriere wie bei Zeus oder Caesar 3, vielleicht mit fortlaufenden Sympathiewerten bei den Gottheiten im, nun ja, Olymp, die sich entsprechend in den Schicksalsmomenten niederschlagen.

Die Olympischen Spiele waren tief mit der Gesellschaft verwoben – Kriege ruhten, Herscher nutzten die Spiele für die politsche Ankündigungen, und Gottheiten wurden natürlich auch um ihre Gunst gebeten. Im Rahmen des langfristigen Aufstiegs unserer Rehakliten können wir die Gelegenheit nutzen, vor Ort Einfluss auf die Geschehnisse zu nehmen: je stärker unsere Leute abschneiden, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Eine Allianz mit den kleinasischen Staaten und ihre schnelleren Pferde ergattern? Vielleicht sogar ein Bündnis mit einem benachbarten Staat für einen kleinen Transfer mächtiger Athleten? Mit einer schnieken gezeichneten Grafik wie bei den Spielen aus dem Hause Impressions Games ließe sich ein tolles atmosphärisches Werk schöpfen.

Zeus-Screenshot mit Eintragungen zu Stadionausbau und Interface.
Ein Screenshot des großartigen Zeus und wie die ungefähre Anmutung und Bedienung sich in einen Sport-Manager übertragen könnte, der sowohl klassische Bedienung (das „Büro“-Konzept von Anstoss) als auch effiziente Reiter (und Tabellen!) möglich wären.

Natürlich wäre das alles inklusive Hotseat-Multiplayer und Zwinkerzwonker-Einlagen wie stärkebringender Besuch der Athleten beim keltischen Druiden. Und am Ende der „Saison“ ist die eigene Dynastie vereweigt und vielleicht sogar eine Legende geworden.

  1. Es ist tatsächlich nicht ganz klar, wie genau der Sieger beim Fünfkampf festgelegt wurde. Die Forschung vermutet, dass das Gewinnen der meisten Einzelwettbewerbe erforderlich war, ein Punktesystem wie beim Modernen Zehnkampf ist sehr unwahrscheinlich.

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