Bahn.Frei?

Fortbewegung

Anmerkung: Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen importierten Artikel aus meinem Blog bei der PC-Games-Community.

Manchmal glaube ich, die Deutsche Bahn gibt es in erster Linie, damit den Bloggern dieser Nation nicht das Material ausgeht. Als jemand, der über 30.000 Kilometer jährlich auf Deutschlands Schienen zurücklegt, erlebe ich wieder und wieder Eskapaden, dass meine Augenbrauen vom Hochziehen schon ganz weh tun.

Nein, ich meine nicht Verspätungen. Die gibt es. Nicht wenige, und einige davon wirklich abstrus. Aber merkwürdiger finde ich unangemeldete Zugausfälle, die dem Service-Personal selber nicht bekannt sind. Die Berechtigung meiner Bahn.comfort-Karte, andere Menschen reservierungsfrei von ihrem Platz aufzuscheuchen. Die Weigerung, einfach wie beim Nachtzug alle Billets mit Platzreservierung zu verkaufen, um die Auslastung zu optimieren.

Von Nachtzügen selbst ganz zu schweigen – wer auch immer sich das Konzept des Ruhesessels (Jahr für Jahr ein heißer Anwärter fürs Unwort des Jahres) überlegt hat, empfiehlt wohl auch Popup-Werbung als moderne Zielgruppenansprache. Brr. Brr erinnert mich an: Die chronisch erkältungsoptimierte Klimaanlage. Die Tatsache, dass man online gekaufte Tickets nicht am Schalter reklamieren kann. Die Marotte der Bahn zu BinnenGroßSchreibungen.

Zum Beispiel beim BordRestaurant. Davon gibt es ja, je nach ICE-Generation, verschiedene Ausführungen, die sich irgendwo zwischen der Qualität von McDonald’s und solider Gastronomie ansiedeln, vor allem immer wieder durch latent eckkneipenartiges Personal oder schimmeliges Brot glänzen. Die Einlegerkarten für die monatlich wechselnden Spezialgerichte fallen übrigens ab Juni weg – dann werden Monat für Monat komplett neue Karten gedruckt. Das kompensiert vermutlich die umweltfreundlichere Fortbewegungsmethode. Wenn schon weniger Emissionen, dann bitte wenigstens mehr Müll!

„Die werden sich schon was dabei gedacht haben.“, kommentierte die Kellnerin.

Ich wär‘ mir da nicht so sicher.

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