Ich habe es schon in dieser Ausgabe der GamersGlobal’schen „Darauf freut sich die Redaktion“ (frei verfügbar) erwähnt: Meine Berührungen mit Stronghold sind vergleichsweise spät und vergleichsweise unspektakulär ausgefallen. Die Ursprungsspiele waren weder in meiner Abiturstufe noch bei meiner kanadischen Gastfamilie beliebt, daher bekam ich eher aus dem Augenwinkel mit, dass es da so ein Burgenbau-Echtzeitstrategie-Gedöns gibt.
Zu meiner Zeit als Praktikant für die PC Action prüfte ich die Demo von Stronghold Legends, um für die Cover-DVD einen Text zu schreiben (glaube ich), und wahr schon gar nicht so begeistert. Wenig später, als ich „voll“ bei PC Games war und in Ausgabe 12/2006 mit der Anno 1701-Titelstory und der Siedler 6-Enthüllung schon gut im Stoff stand, warf mir der stellvertretende Chefredakteur Dirk Gooding den Review Code auf den Schreibtisch und sagt, ich soll mal vier Seiten einplanen. Es wurden dann letztlich zweieinhalb für ein wirklich wenig erbauliches Spiel, an dem Rhianna Pratchetts erzählerische Talente sicherlich nicht gut angelegt waren. Zum weiteren eher traurigen Verlauf der Serie empfehle ich unter anderem die Podcast-Folgen bei Stay Forever und The Pod. Gut in Erinnerung habe ich noch eine Veranstaltung für Stronghold: Crusader Extreme, die nach Wiedergabe des sie besuchenden Kollegen durch offensichtliche Lustlosigkeit des Präsentators gekennzeichnet war. Gusto: Ja, wir haben jetzt hier einen Button für 10000 Pfeile… und das ist es auch.
Da das grundlegende Spiel jedoch soviele motivierende Elemente und eine eigentlich begeisternde Metapher aufweist, wundert das Vorhandensein „spiritueller Nachfolger“ wenig. Einer davon ist Diplomacy is not an Option, jetzt aus dem Early Access und von mir bei Gameswelt getestet (frei verfügbar). Vieles daran hat mir sehr gut gefallen, das Team hat mir recht kleinem Budget großes geleistet. Auch die Geschichte der Kampagne mit ihrem Bauernaufstand hat mich qua Heimatort und dessen Schlachtgeschichte gut abgeholt.