Jede Geschichte braucht ihre Höhen und Tiefen, und so sollte es auch nicht verwundern, dass auch meine Fernstudien-Reise aktuell an einem eher stürmischen Punkt angekommen ist. In den letzten Wochen haben sich einige weniger aufbauende Aspekte ergeben.
Methodik und Vertragsrecht: Heute leider kein Foto
Ich hatte bereits in meinem letzten Update erwähnt, dass jemand anders aus dem Kurs „Methodik und Vertragsrecht“ – gewissermaßen der Basiskurs in juristischem Arbeiten mit einem Schwerpunkt auf dem Allgemeinen Teil des BGB – drei Versuche zum Bestehen gebraucht hat. Tjanun, zumindest einen weiteren Versuch werde ich auch benötigen, denn im ersten Anlauf hat es nicht gereicht.
Das… Gefühl kenne ich so nicht. In all meinen Fernstudien ist mir das bis dato nicht passiert, in meiner kompletten Studienzeit war die schlechteste Note auf eine Hausarbeit bisher eine 2,3 bei einem bewusst experimentellen Projekt und aufgrund des zeitlichen Ablaufs – Resultat am Samstagnachmittag erhalten – bin ich gerade auch etwas planlos, wie es weitergeht. Meine Vermutung ist, dass ich die Hausarbeit einfach nochmal „anfordern“ muss und dann ein zweites Aufgaben-Set und einen weiteren Monat erhalte.
Noch ärgerlicher aber: Die Hausarbeit bestand aus dem Lösen von zwei Teil-Aufgaben und ich habe deutlich mehr mentale Arbeit, Recherche und Anstrengungen in die erste Aufgabe gesteckt als in die zweite – letztlich gab es aber auf beide die gleiche niedrige Teilpunktzahl. Das macht es etwas schwierig, daraus die richtigen Lehren für den zweiten Schuss zu ziehen (ich hatte auch vorab meine Lösungsskizze an den Tutor geschickt und dessen Feedback natürlich berücksichtigt).
Ich werde dazu später nochmal schreiben, aber meine aktuelle Arbeitshypothese ist: Für diesen sehr klassischen Jura-artigen Block braucht es wohl auch von der Hochschule aus mehr Übung. In dem thematisch sehr eng vergleichbaren Seminar „Wirtschaftsprivatrecht“ meines Brückenkurses war die Lösung eines typischen Falles nur eine Teilaufgabe in der Klausur, dementsprechend macht sich das womögliche Punktevergeben weniger bemerkbar. Andererseits ist es ja natürlich ein LLM und dementsprechend darf es auch ernsthafte Anforderungen geben.
Die anderen Kurse: Viel bekanntes, gute Noten, Service ausbaufähig
Als Kontrastprogramm dazu sind die übrigen Kurse im aktuellen Block – eine 1 vor dem Komma in Gesellschaftsrecht reiht sich prima ein. Allerdings nervt, dass in fast jedem Block ein ordentlicher Wiederholungsteil im Verhältnis zu meinem Brückenkurs besteht. Im aktuellen Modul „Bilanz und Steuerrecht“ befasst sich die Hälfte mit Umsatz- und Einkommenssteuer, wozu ich bereits (andere) Studienhefte im letzten Sommer durchgearbeitet habe. Die Hefte wurden seit der Zusendung aktualisiert (davor das letzte Mal 2021) – zum Selbstausdruck, einen Neuversand gibt es nur gegen 15 Euro. Sicherlich nicht die Welt, aber angesichts der Gebühren insgesamt eine vertane Chance, kundenorientiert zu wirken.
Das letzte Modul des ersten Blocks, „Insolvenzrecht“, sollte von den Wiederholungen weniger betroffen sein, aber dennoch fühlt sich das Ganze schlecht an – durch den monatlichen Klausur-Rhythmus kann ich nicht so stark beschleunigen, um wirklich messbar Gesamtstudienzeit einzusparen. Insgesamt fühlt sich der Brückenkurs von dereinst eher als Möglichkeit für die Euro-FH an, ein paar Euro extra abzuzwacken.
Und schließlich: Das Feedback zur Gesellschaftsrecht-Klausur bestand sechsmal aus „Aufgabe ist korrekt.“ (für alles von 85 bis 100% der Punkte) und einmal aus „grundsätzlich korrekt, auch wenn die Arbeit an manchen Stellen nicht ganz nachvollziehbar ist“.
Nun ist also ein Moment, um zu beherzigen, was ich im Gespräch mit Markus Jung von Fernstudium-Infos gesagt hatte: Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen.