Last Train Home

Spieltrieb

An das erste Commandos habe ich besonders wohlige Gefühle – es galt dereinst als sehr schwieriges Spiel, und allgemein würde ich mein Fähigkeiten, insbesondere im Teenager-Alter, als höchstens medium einschätzen. Doch das Echtzeit-Taktik-Spiel war zwar fordernd, ließ sich aber auch aber prima in Einzelteile zerlegen – divide and conquer statt command and conquer sozusagen. (In dieser Kolumne bei Gamersglobal habe ich mich ein wenig über meinen Klassenkameraden Alexander ausgelassen, der den Titel „falsch“ spielte und eine Verzögerung der Künstlichen Intelligenz ausnutzte, um letztlich doch einfach durchzuballern. Tztztz.)

Dem Genre der Echtzeit-Taktik und -Strategie in diversen Ausprägungen (Ausnahme: Globalstrategie wie Total War) bin ich die Jahre über immer wieder treu geblieben, zu Beginn der Pandemie etwa ausführlichst mit Partisans 1941, dem ich damals viel Qualität, aber auch etwas Featuritis attestierte – auch zu diesem Problem habe ich bei Gamersglobal entsprechend gegrübelt.

Was fehlt noch? Richtig, das Ganze Prinzip in einem… Zug. Ja, Zug wie Eisenbahn. Genau das ist das Setup von Last Train Home, in dem wir eine Gruppe an tschechoslowakischen Legionär:innen zu Ende des Ersten Weltkrieges an der Ostfront spielen. Und dieser Zug fährt nicht einfach nur zwei Tage von Moskau nach Prag, sondern nimmt die dezent umständliche Route via Sibirien. Aus Gründen – und ja, hier kann man das Quietschen und „Was nicht passt, wird passend gemacht“ des Setups förmlich hören.

Aber nach anfänglichem Fremdeln mit der etwas bemühten Konstruktion und einigen Momenten, in denen der Titel mich mit zu viel Spiel-Elementen beworfen hat, sind wir doch Freunde geworden. Last Train Home hätte ein dichteres Erlebnis sein können, wenn es sein Eisenbahn- und Truppen-Management etwas entschlackt hätte – aber es funktioniert auch so, wie ich in meinem ausführlichen Test auf Gameswelt darlege. Insbesondere die zahlreichen kleinen Elemente wie clevere Missionsnamen haben es mir angetan.

Zum frei verfügbaren Test von „Last Train Home“ auf Gameswelt

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