Zu den glücklichen Fügungen für die Sozialdemokratie gehört, dass am kommenden Sonntag in zwei Bundesländern gewählt wird, in denen sie auch mit akzeptabler (Hallo Berlin!) respektive guter (Hallo Schwerin!) Beliebtheit regiert. Auch wenn Personen selbst bei zeitgleichen Wahlen natürlich nicht überall gleich abstimmen, hilft es, vielleicht den einen oder anderen Schwesig-Fan dann eben auch ein Kreuz für Scholz abzugeben oder die eine oder andere „auf jeden Fall nicht Laschet“-Stimme auch zu Franziska Giffey zu geben. 1998 gab es eine vergleichbare Fügung: Zeitgleich zur Kohl-Abwahl wurde der Schweriner Landtag gewählt und damit die SPD erstmals stärkste Kraft im Land.
Beliebte Regierungsoberhäupter können auch schwächere Parteien tragen, und die SPD weiß das. Auf allen Ebenen gilt zurzeit: Die Personenmarken zahlen auf die Partei ein in der Kampagne. Und die Umfragen mit einer SPD bei vierzig Prozent bestärken den Glauben – womöglich reicht es in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wahl sogar für eine klassische rot-grüne Regierung statt der Notlösung Große Koalition.