Landtagswahlen im Saarland (2): Umfragen früher und jetzt

Politik

In wenigen Stunden schließen die Wahllokale im kleinsten Flächenland der Bundesrepublik – auch wenn die allgemeine Spannung sich primär um die Frage dreht, ob die Große Koalition von Sozialdemokraten und Konservativen geführt werden wird, mmöchte ich einmal sehen, ob die Erfahrungen mit der Demoskopie hier womöglich einige Überraschungen liefern könnten.

Daher habe ich nach dem historischen Blick im letzten Beitrag einmal (in einer Google-Docs-Pivot-Premiere) die Abweichungen der Umfragen zum eigentlichen Wahlergebnis analysiert. Auffallend ist, dass im Saarland generell relativ wenig Umfragen durchgeführt werden, in der Vergangenheit wie jetzt. Eine wirklich umfangreiche Momentaufnahmen-Sequenz wie in Berlin lässt sich daher nicht aufstellen. Nichtsdestrotz (und wie immer auf Basis von wahlrecht.de):

(Grand Total ist der Durchschnitt, die [1] zeigt an, dass es für diese Zeiträume keine Daten gibt, weil die PDS/Linke vor ihrer Lafontaine-Auferstehung nicht sinnvoll demoskopisch erfasst werden konnte.)

Abgesehen von einer deutlichen Unterschätzung der Linken bei der letzten Wahl, von der ich glaube, dass sich diesmal, wenn auch in geringerem Maße, wiederholen könnte, sind die Ergebnisse relativ nahe an statistischem Rauschen.

Die leicht optimistische CDU-Tendenz 2004 und 2009 lässt zudem glauben, dass die Chancen für einen SPD-Ministerpräsidenten auch angesichts der aktuellen Umfragelage besser stehen als für eine zweite Amtszeit von Annegret Kramp-Karrenbauer. Sicher scheint ein desaströses Abschneiden der FDP, ein längerer Abend für die Grünen – und ein Fragezeichen bei den Piraten, die bei der Berlinwahl eine starke Herausforderung für die Demoskopen darstellten und denen ich gute Chancen einräume, viertstärkste Kraft zu werden.

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