Kurz vor dem Monatsende ist es an der Zeit, aufzuholen – Beiträge. Und auszuholen – zeitlich zurück. (Wie gut, dass ich keine Vorsätze für dieses Jahr gemacht habe, was die Selbstdarstellungsfrequenz in diesem meinem Blog angeht.) Dementsprechend gebietet es sich zunächst, eine Rezension für einen Ort zu schreiben, den ich knapper Zeit gleich drei Mal aufsuchte: Das Lorberth (Homepage, Qype, Google Maps) in, wie könnte es anders sein, Prenzlauer Berg.
Minimal abseits der allzu einschlägigen Straßen, aber immer noch gut zu erreichen, findet man hier zwar nur eine begrenzte Auswahl, aber dafür Speisen in hoher Qualität und sehr freundliches Personal. Vom „Digital Boheme“-Faktor eines St. Oberholz ist Lorberth gut entfernt, der Restaurant-Charakter deutlich dominant, Couches nur vereinzelt vorhanden; dennoch ist (postfrühstückliches) Arbeiten Normalität.
Die Speisenauswahl selbst braucht sich wenig Hoffnung auf Originalitätsachievements zu machen: Fitness, kleines oder großes Käse, Berliner, Süßes und ähnlich lauten die Präfixe der Frühstücke, zuzüglich einiger Eierspeisen. Die Qualität der einzelnen Gerichte jedoch versöhnt definitiv, insbesondere die Brotauswahl gefällt und wird den Ankündigungen auf der Homepage mehr als gerecht. Mitunter scheint die Bedienung etwas tranig und unaufmerksam, ist aber immer auf natürliche (ohne Präfix „Berliner“) Weise freundlich.
Vieles lässt sich nicht in Checklisten erfassen, deswegen versagt auch eine bürokratische Evaluation des Lorberth – denn was dem Laden überaus großartig gelingt, ist ein angenehmes, wohliges Ambiente zu transportieren, indem man gerne viele Stunden verbringen mag, auch wenn die echten Überraschungen auf der Karte ausbleiben.