Abgeordnetenhauswahlen in Berlin 2011 (5): Die Umfragen am Tag vor der Wahl

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In wenigen Stunden ist es soweit – die letzte große Wahl des Jahres steht an. Daher möchte ich hier das Beitragsquintett mit einer relativ einfachen (aber dafür weit zurückgehenden) Übersicht der Umfragen (Einzelwerte und gleitender Durchschnitt) abschließen. Wer die Berichterstattung in der jüngsten Zeit verfolgt hat, den überrascht das nachfolgende Diagramm nicht.

Entwicklung der Umfragen in Berlin zur Landtagswahl 2011 – es gilt das Veröffentlichungsdatum.

Die wichtigsten Fakten zum Mitnehmen:

  • der große Berg in der Zustimmungsentwicklung der Grünen ist erkennbar – mittlerweile allerdings sind wir Monate von dessen Höhepunkt entfernt, der sogar eine Regierende Bürgermeisterin Renate Künast sah; insgesamt sind die Grünen in allen Umfragen des Jahres die volatilste Partei – größte Spreizung, größte Standardabweichung
  • wenig Bewegung dagegen gab es bei der FDP – genau deswegen ist sicher, dass die Liberalen außerparlamentarische Opposition werden, so denn die Rösler’schen Euro-Aussagen kein Last-Minute-Wunder bewirkt haben. Es gibt allerdings keine einzige Umfragen-Situation in der Vergangenheit, bei welcher ein so eindeutiges Ergebnis doch noch einen Sprung über die Fünfprozenthürde zugelassen hätte
  • die Piraten sind ein demoskopisch schwierig zu schätzender Faktor, der institutsübergreifende Wert allerdings lässt mich nicht ernsthaft an einem Einzug zweifeln – zumal die Partei ja auch bei der Bundestagswahl mit 3,4% ein sehr respektables Ergebnis erzielte
  • CDU und Linke zeigen einen langfristigen leichten Auf- respektive Abwärtstrend, die SPD profitiert bei relativer Konstanz in erster Linie von der Schwäche der Grünen

Die Umfragen basieren dabei wie immer auf der großartigen wahlrecht.de-Aufstellung. Damit schließe ich diese Vorberichterstattung ab – bitte den obligatorischen Wahlaufruf denken.

One Reply to “Abgeordnetenhauswahlen in Berlin 2011 (5): Die Umfragen am Tag vor der Wahl”

  1. […] Vor Wahlen passiert ähnliches, wenn zum Beispiel eine Krise oder Entwicklung sich erst in den letzten Tagen entfaltet. Umfragen haben einen Nachlauf von mindestens einer halben Woche, so können besondere Schwingungen in letzter Minute aus den Rohdaten nur schwierig erkannt und projiziert werden. Beispiele hierfür sind zum Beispiel die Aufholjagd von Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz 2016 oder der fulminante Blitzaufstieg der Piraten 2011. […]

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