Volksentscheid „Unser Wasser“ – Bedeutung des Alters für die Wahlbeteiligung

BerlinPolitik

Ich hatte ja im letzten Beitrag zu Parteipräferenzen und Siedlungsstruktur bei „Unser Wasser“ angekündigt, mir noch einmal die Rolle der Altersverteilung in den Bezirken anlässlich des Volksentscheides anschauen zu wollen und hier Korrelationen zu prüfen. Nach ein wenig Arbeit mit dem Umrechnen der absoluten Zahlen in relative Angaben (an geeigneter Stelle muss ich mal ein Plädoyer für maschinenlesbare Daten anbringen) ist das nun auch getan.

Die entsprechenden Gruppen werden vom Statistischen Landesamt in den Gruppen über 65 Jahre, 45-65, 20-45, 15-20, 6-15 und unter 6 Jahren ausgewiesen. Ich habe mir zur Verifikation der vom Tagesspiegel geäußerten „Alten-These“ (siehe vorheriger Beitrag) die ersten Gruppen an Wählern angeschaut.

Die Punktwolken in LibreOffice bei den entsprechenden X-Y-Diagrammen zeigen die Richtung schon an:

  • Quasi blankes Chaos in der mittleren Gruppe. Hier gibt es absolut keine Korrelation, der Anteil an 45-bis-65-Jährigen im Bezirk hat mit der jeweiligen Wahlbeteiligung wirklich nichts zu tun. Die Regressionsgerade verdeutlicht das besonders.
  • Bei den Über-65-Jährigen hingegen lässt sich eine Korrelation mit einem Faktor von 0,49 festmachen, was einen Zusammenhang suggeriert – keinen völlig kolinearen, aber doch den stärksten aller untersuchten Faktoren.
  • Bei den unter 45-jährigen, also quasi jungen Erwachsenen, ist das Verhältnis dagegen (bei leicht schwächerer Korrelation von -0,48) umgekehrt, das heißt, tendenziell war die Beteiligung an der Abstimmung in Bezirken mit proportional vielen jungen Wahlberechtigten niedriger (ergibt im Zusammenspiel mit dem zweiten Strichpunkt Sinn.)

Der Vollständigkeit anbei die Tabelle mit den jeweiligen Werten. Insgesamt hat die Analyse gezeigt, dass zwar kaum Parteipräferenzen, wohl aber Siedlungs- und demographische Struktur eine leichte Korrelation mit der Beteiligung – und damit quasi automatisch einem positiven Votum – aufzeigen.

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